FR: Jubiläumsreise 2015 nach Scoul
Gutgelaunt starteten wir Richtung Engadin. Da in diesem Teil der Schweiz rätoromanisch gesprochen wird, verteilte Dori (als «Halbengadinerin») eine Liste mit den «wichtigsten» Ausdrücken dieser schönen Sprache. Allegra!! Auch der bekannte Schellenursli war auf das Blatt gezeichnet. Den aufgeweckten unter uns fiel sofort auf, dass die Mütze des Schellenursli bei Einigen nicht schwarz, sondern rot war. Weist das etwa auf das Reiseberichtschreiben hin spekulierten einige. Eigentlich ja, aber….
Unsere Organisatorinnen gaben, zur Erleichterung von fünf Frauen, Entwarnung. Da dies die letzte Reise des langjährig bewährten OK-Teams ist, wird der Reisebericht von ihnen selber verfasst. Wir freuen uns schon jetzt darauf! Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, wurden wir mit Speis und Trank verwöhnt. Hess Rösli, spendierte uns eine feine Zwischenverpflegung.
Den ersten «Bislihalt» legten wir auf der Raststätte Heidiland ein. Hier wurden auch schon einige Schnäppchen eingekauft und bei der Weiterfahrt im Car vorgeführt.
Der nächste Stopp war auf dem Flüelapass. Wir genossen nach der grossen Hitze dieses Sommers, die kühle Bergluft auf 2383m. Einige Kurven und Höhenmeter später erreichten wir unser Hotel Bellaval in Scuol. Wir wurden sehr herzlich empfangen. Sogar die Bettdecken waren herzförmig drapiert! Kurz ein wenig auffrischen und stylen – dann Apero in der Freiluftbar. Das Nachtessen wurde im heimeligen Speisesaal serviert. Unsere Gaumen wurden mit einem wunderbaren 5-Gänge-Menu gekitzelt und der Bündnerwein schmeckte hervorragend dazu.
Der anschliessend geplante Dorfspaziergang fiel leider buchstäblich ins Wasser. Es schüttete aus Kübeln und so liessen wir den Abend gemütlich bei schnädere, singen und spielen ausklingen.
Mehr oder weniger ausgeschlafen (der Schnarchpegel war nicht bei allen gleich hoch) trafen wir uns am nächsten Morgen zum Frühstück. Gestärkt stiegen wir anschliessend ins Postauto Richtung S-Charl. Auf der Fahrt sahen wir an verschiedenen Stellen eindrücklich, welche Ausmasse die Erdrutsche vor kurzer Zeit hatten. Ab der Haltestelle Ravitschan ging es zu Fuss weiter. Der Bärenerlebnisweg war der nächste Programmpunkt. Der Weg führte durch wunderschöne Landschaft und an neun interaktiven Stationen wird das Leben des Bären interessant veranschaulicht. Auch Petrus war uns gut gesinnt und wir konnten den ganzen Weg sowie den mitgebrachten Lunch bei viel Sonne geniessen (wenn Engel reisen…..).
Das Dorf S-Charl hat in der Schweiz die bedeutendsten mittelalterlichen Bergwerksanlagen. Es wurde Blei und Silber abgebaut und geschmolzen. Im Museum Schmelzra (Schmelzra heisst Schmelzanlage) wurde uns bei einer Führung interessant, verständlich und mit viel Charme die Entstehung der Gesteine der Region bis zu den Saurierspuren erklärt. Wir erfuhren mehr über den Holzraubbau in unseren Wäldern, über die harte Arbeit der Bergleute sowie das Leben in S-Charl. Im ersten Stock des Museums befindet sich die Bärenausstellung des Nationalparks. Anschaulich wird die Geschichte des Bären erzählt und auch die Frage aufgeworfen, wie man ein erfolgreiches Zusammenleben von Mensch und Bär gestalten könnte.
Nach soviel Kopfnahrung verlangte nun auch unser Magen nach etwas Futter. In einem schönen Restaurant in S-Charl wurden wir rasch fündig. Engadiner Nusstorte, Heidelbeeren, Schoggikuchen, Birnbrot etc. Es war für alle etwas dabei. Die ganz Hartgesottenen liessen sich auch vom einsetzenden Regen nicht abschrecken. Auch unter dem Schirm oder mit Kapuze kann man geniessen. Mit vollem Bauch fuhren wir nach Scuol zurück. Einige nutzten die Gelegenheit um das Dorf zu erkunden und ergatterten auf dem Heimweg sogar noch gratis «Antiquitäten». Ganz unter dem Motto: «Platz ist in der kleinsten Ecke».
Vor dem Apero nutzten ein paar Frauen das Wellnessangebot. Auf den Fotos staunten wir dann nicht schlecht, was der Auftrieb des Wassers so alles zustande bringt!!!(gäu Sylv).
Den vom Hotel offerierten Aperol Sprizz genossen wir ebenso wie das darauffolgende Nachtessen. Anschliessend wurde viel gelacht und gesungen. Auch mich begleitete ein wunderschönes Lied in den Schlaf.
Leider regnete es am nächsten Morgen. Elf Frauen stiegen trotz der unsicheren Wetterlage in die Gondelbahn auf den Motta Naluns. Über den Flurinaweg ging es auf die Alp Prui wo man den Hausapero sehr genoss. Die Sesselbahn brachte die fröhliche Schar anschliessend hinunter nach Ftan. Das Verlassen der Sesselbahn klappte nicht bei allen ganz reibungslos. Der Ausstieg ohne Skis hat noch Verbesserungspotenzial. Der Bergbahnangestellte hatte seiner Frau am Abend sicher einiges zu erzählen…
Die restlichen 14 Frauen liessen sich noch einmal «durchsprudeln» oder spielten Skipo. In Ftan waren wir dann wieder komplett und nach einer kurzen aber gefährlichen Fahrt (fliegende Golfbälle) erreichten wir Tarasp. Die Sonne liess sich auch kurz blicken und das Seelein, das Schloss und das alte Dorf Tarasp mit seiner Blumenpracht, bildeten eine wunderschöne Fotokulisse.
Die Rückfahrt begann wieder mit dem Bergpreis über den Flüela, diesmal ohne Halt bis Heidiland. Die CD unseres Chauffeurs Dänu liess einige in der Vergangenheit schwelgen. Mit viel Hingabe wurde mitgesungen und bei einigen Liedern löste die Frage nach dem Namen des Interpreten Diskussionen aus. Susi beeindruckte uns mit ihrem Wissen und so erreichten wir unter viel Gelächter Mauensee. Im Restaurant Rössli wurde uns ein weiteres gespendetes Apero serviert und danach ein feines Znacht. Auf der letzten Etappe fuhren wir über Ufhusen und verabschiedeten dort unser ältestes Mitglied Rösli. 91 Jahre alt und noch so fit. Das wünschen sich alle!!! Um ca. 21.00 Uhr trafen wir in Wiedlisbach ein. Müde, aber mit vielen schönen Eindrücken sagen wir TSCHÜSS.
Ein grosses MERCI noch einmal allen Spendern/innen. Ein Riesenkompliment unserem Organisationskomitee, das einmal mehr ALLES gegeben hat und dafür sorgte, dass es uns an nichts fehlte.
Unserem Chauffeur Dänu ein Dankeschön für die sichere Fahrt und die Geduld mit uns Frauen.