Männerriegereise vom 20. / 21 Sept. 2014 ins Urnerland
Als alles Gepäck verladen war, die Sitzpartner sich gefunden hatten und nach Verabschiedung aller anwesenden Frauen, fuhren wir mit Godis Bus Richtung Andermatt los. In Zofingen stieg Peter Liniger, ehemaliger Turnkamerad zu uns. Beim zweiten Halt in Schattdorf trafen wir Max Liniger, Bruder von Peter. Er offerierte uns in seinem schönen Heim Kaffee, Gipfeli und Züpfe. Herzlichen Dank an seine Frau „Lisbeth» und Max.
Anschliessend, jetzt waren wir fünfzehn Reisende, besuchten wir den „Informationspavillon Gotthard Basistunnel» in Erstfeld. Was wir in diesem Informationspavillon anhand von Modellen und Videos zu sehen bekamen, war überwältigend. Zum Beispiel ein Modell der 400 Meter langen Tunnelbohrmaschine, ein Modell über das Tunnelsystem mit den zwei 57 km langen Einspurröhren, alle 325 Meter mittels Querschlägen miteinander verbunden, oder ein Video über das Bohren der 5 bis 10 Meter tiefen Bohrungen am Kopf des Tunnels für die Sprengladungen mit schönen Aufnahmen der Sprengungen, oder das genaue Verlegen und Stupfschweissen der Schienen.
Weiter ging es Richtung Gotthard. Bei der Teufelsbrücke machten wir den nächsten Halt, um die alte Brücke und das Denkmal, geschichtlich interessant im Zusammenhang mit der Überquerung der Alpen im Jahre 1799 durch russische Truppen unter Befehl von Feldmarschall Suworow, im Kampf gegen Napoleon, anzusehen. Inzwischen war es Mittagszeit und langsam knurrte uns der Magen. Um das Knurren abzustellen, führte uns Organisator Stern Fritz ins Golf-Clup Restaurant Realp, wo er für alle Suppe mit Spatz und guten Zutaten bestellt hatte. Einmal etwas anderes. Auf der Rechnung konnte festgestellt werden, dass auch der Wein allen gemundet hat. Am Nachmittag versuchte Max Liniger als sehr guter Golfspieler mit seinen zwei Kollegen, uns das Golfen beizubringen. Das näherbringen des Golfsportes mit seinen Regeln und Begriffen hat noch gut geklappt. Die praktische und technische Ausführung war hingegen verständlicherweise beim ersten Mal noch nicht so gut. Wir mussten einsehen, dass das Einsteigen in den Golfsport mit den vielen Übungsstunden und dem angerichteten Landschaden sich nicht lohnen würde. Etwas zum Golfplatz Realp: Mit 900 Meter Spiellänge ist er ein herausfordernder Parcours mit neun Löchern. Er ist eingebettet zwischen der rauschenden Reuss und blühenden Alpenweiden. Aufgrund des Geländes wird der Golfer hier unweigerlich zum Bergwanderer – und sei es nur, um zum nächsten Abschlag zu gelangen. Vielen Dank an Max und seinen zwei Golfkollegen.
Jetzt ist der Zimmerbezug in der Pension Egg in Hospental angesagt. Da verschiedene Zimmergrössen im Angebot waren, hat Fritz die Zimmer nach den Anmeldungen schon im Voraus zugeteilt. Also Schlüssel fassen und ab ins Zimmer, schnell umziehen (von waschen keine Spur) in den Bus und los nach Andermatt. Wir wollten es uns nicht entgehen lassen, das Apero im Fünfsternevorzeigehotel Chedi zu geniessen. Einige von uns haben Herrn Samih Sawiris sogar gesehen. Was dieser Mann hier in der Region Andermatt auf die Beine stellt ist grandios. Anschliessend ging’s wieder zurück nach Hospental ins Restaurant St.Gotthard, wo uns ein gutes Nachtessen serviert wurde. Wie es so üblich ist, zogen wir nach dem Nachtessen noch durchs Dorf, auf der Suche nach einer gemütlichen Beiz, um bei einem Schlummertrunk den Tag ausklingen zu lassen. Aber grosse Überraschung und Enttäuschung. In ganz Hospental alle Beizen „wegen zu geschlossen». Ich habe wieder einmal feststellen müssen, dass ich, aber auch meine Kameraden älter werden. In früheren Zeiten hätte es erst nach einer gefunden offenen Beiz Ruhe gegeben. Dafür waren am nächsten Morgen alle zu befohlener Zeit im Frühstücksraum. Eigentlich hätte die Tagwache entschärft werden können, denn das Wetter war im Moment nicht unbedingt gut. In aller Ruhe haben wir das gute Frühstück genossen. Max hat im Auto seine „Mini Gitarre» geholt und zu seinen Klängen haben wir einige Lieder gesungen und gelacht über die witzigen und lustigen Sprüche von unserem Reiseleiter Fritz.
Auf einmal kam Hektik in die Gruppe, denn ein Sonnenstrahl hat den Raum erhellt. Es wurde beschlossen, unsere Wanderung mit einiger Verspätung doch in Angriff zu nehmen. Wir haben es nicht bereut, das Wetter wurde immer besser. Vorher hatten wir in Andermatt noch das Informationszentrum vom Tourismusprojekt Andermatt angeschaut. Unser Carpilot Godi Kopp und Hansruedi Kopp fuhren auf den Oberalppass, um die berühmten Nussgipfel zu bestellen und weitere Befehle abzuwarten. Hier sei noch erwähnt, dass Kopp Hansruedi wegen einer Verletzung am Fuss, infolge eines glimpflich abgelaufenen Arbeitsunfalles leider die Wanderung nicht mitmachen konnte. Gleichwohl an der Reise teilzunehmen ist erwähnenswert. Gute Besserung. Die ca. fünfstündige Wanderung führte uns von Andermatt – Nätschen – an den Hängen von Chli-und Gross Schijen – Schneehüehnerstock – und Unghürstöckli zum Lutersee – am Ende des See’s begann der Abstieg auf den Oberalppass. Eugen und ich haben kurzfristig entschieden, den ersten Viertel der Wanderung auszulassen und uns später auf einem anderen Weg der Gruppe anzuschliessen. Es war eine schöne Wanderung. Zuerst der 900 H-Meter Aufstieg, dann die Höhenkurvenwanderung zum Lutersee und der Abstieg durch die bunte Herbst-Alpenflora auf den Oberalppass. Die Nussgipfel im Oberalppass-Restaurant, von denen Fritz immer so geschwärmt hat, waren wirklich gut.
Bald hiess es Abschied nehmen von der schönen Urner Bergwelt und die Heimreise in unser auch schönes Bipperamt unter die Räder zu nehmen. Mit der noblen Geste, uns allen im Hotel Postillon eine Runde zu spendieren, verliess uns Eugen in Buochs „dem Spender sei ein Tr…..». Beim nächsten Halt in Zoffingen konnten wir unser Gast Peter gesund und munter seiner Frau übergeben.
Im Namen von uns allen möchte ich Fritz Stern für die tadellose Organisation der schönen und gemütlichen Reise und Godi Kopp für die sichere und unfallfreie Fahrt recht herzlich danken.
Bis zum nächsten Mal
Fred Känzig