Frauenriegenreise mit Überfall
Mit unserem «Lieblingschauffeur» Lüdi Pesche fuhren wir Richtung Westen. Über Grenchen, Romont, Tavannes erreichten wir unser erstes Etappenziel in Les Bois. Das Maison Rouge gehört zur Stiftung für das Pferd und beheimatet 80 Pferde und Esel.
Nach Kaffee und Gipfeli fuhren wir weiter durch die herrlichen Freiberge. In Saint Brais machten sich die Wanderinnen auf den Weg. Leider begann es zu regnen und wir zogen zum ersten – aber nicht letzten Mal – unsere Regenjacken über. Nach einem kurzen Aufstieg wanderten wir vorbei an Windrädern, Kühen und Pferden über die schönen Juraweiden. Nach einem leicht feuchten Mittagspicknick ging’s weiter Richtung Les Enfers. Dort «durften» wir, nach etwas gutem Zureden bei den Organisatorinnen, einen Kaffeehalt machen. In Montfaucon trafen wir uns mit den «Nichtwanderinnen». Gemeinsam machten wir noch einen kurzen Spaziergang zu einem idyllischen kleinen Etang.
Mit dem Car erreichten wir gegen Abend unseren Übernachtungsort Goumois. Das Hotel du Doubs liegt wunderschön am gleichnamigen Fluss, nur durch eine Brücke von Frankreich getrennt. Den Apéro genossen wir bei Sonnenschein im Freien. Nach einem mega feinen Nachtessen machten sich ein paar Frauen auf nach Frankreich. In einem gemütlichen Restaurant bei Kaffee, speziellem Rotwein, Baileys etc. machten wir uns Gedanken, wie wir die grösseren und kleineren Einrichtungsgegenstände des Restaurants über die Grenze schmuggeln könnten. An Ideen mangelte es nicht, die Ausführung scheiterte dann doch an unserer guten Erziehung. Bei einem Schlummertrunk in der hauseigenen Bar liessen wir den Tag ausklingen. Nach dem Frühstück, bei dem uns Pesche mit echt französischen Baguettes überraschte, fuhren wir zum Bahnhof in Saignelégier, wo wir uns mit den am Sonntag angereisten Frauen trafen.
Der Nostalgiezug Belle Epoque erwartete uns schon für eine spannende Zugfahrt. Der charmante Zugbegleiter mit welschem «Aggsent» verwöhnte uns mit Wein, Brot und Käse. Plötzlich ertönten Schüsse und drei maskierte Cowboys stoppten den Zug. Die Aufregung war gross. Gemäss den Räubern befanden sich drei steckbrieflich gesuchte Frauen an Bord!! Sylvia, Marianne und Anni wurden hoch zu Ross mitgenommen und wir sammelten fleissig Geld, um die drei wieder herauslösen zu können. Die Sache ging zum Glück glimpflich aus und nach einer gemeinsamen Stärkung mit den Banditen konnten wir unsere Fahrt fortsetzen.
Am Nachmittag fuhren wir ohne weitere Zwischenfälle an den Etang de la Gruyère. Es war, trotz einiger schlammiger Passagen, ein wunderschöner Spaziergang um den Etang herum. Einige benützen den Weg sogar als Kneipp- und Schlammkur. Nach einer kurzen Stärkung und nachdem alle Füsse wieder einigermassen sauber waren, fuhren wir über La Chaux de Fonds, Vue des Alpes, Neuenburg, Richtung Bielersee. In Ins und Brüttelen zeigte uns Silvia ihre «alte» Heimat. In Brüttelen wird sicher heute noch davon gesprochen, wie sich ein Car den Weg durch die engen Strässchen gebahnt hat. Nach einem feinen Znacht in Hagneck machten wir uns auf den Heimweg. Müde und zufrieden kamen wir in Wiedlisbach an. Wir hatten in den zwei Tagen so viel erlebt, unternommen, gelacht, gut gegessen und ein wenig getrunken.
Noch einmal herzlichen Dank unseren Organisatorinnen Silvia, Dori, Rosmarie und Dora für diese tolle Reise! Danke auch allen, die uns mit Kafi, Gipfeli, Täfeli, Wein, Crémant, usw. verwöhnt haben.
Christina Vaterlaus