Skiweekend Herrenriege ,,Portes du Soleil’’

Pünktlich mit 10 Minuten Verspätung fuhren wir ohne Halt, via Autobahn, zum Genfersee. Weiter führte der Weg via Monthey und Val D’Illiez nach Les Crosets. Nach der Ankunft wurden sogleich die PW’s parkiert, das Gepäck deponiert und die Skiausrüstung bereitgestellt. Ohne unnötige Pausen begaben wir uns auf die Piste. Wären wir 10 Minuten früher losgefahren, hätten wir wohl noch auf die Inbetriebnahme der Bergbahnen warten müssen. Obwohl das Wetter uns im Stich liess, profitierten wir gleich zu Beginn von der mässigen Anzahl Skifahrer auf der Piste. Auch schlechte Sicht und tückische Pistenabschnitte waren noch lange kein Grund, das Skiweekend an der Bar zu beginnen. Es stellte sich heraus, dass es auch nicht einfach wird, das Skiweekend an der Bar zu beenden, doch dazu später mehr. Kurz vor Mittag, wir fuhren gerade durch das seltsam anmutende Bergdorf/stadt Avoriaz, machten wir einen Halt in einem der örtlichen Restaurants. Bereits das erste Essen nahmen wir bei unseren französisch sprechenden Nachbarn ein. 1. Lektion: Bestelle niemals das ,,Menu du Jour. Zur Freude aller Betroffenen handelte es sich um eine in der Blumenvase servierte Zitronenpasta und um einen vorgängig mit Roundup behandelten Ruccolasalat. Am Nachmittag wagten wir uns zum ersten Mal an die ,,Mur Swiss,, , eine 1000 Meter lange Steilwand mit durchschnittlich 80% Gefälle. So steil, dass die Piste auch durch den Einsatz von Seilwinden nicht mittels Pistenfahrzeugen präpariert werden könnte. Die Piste wird offiziell als orange eingestuft, weil sie für die Standartklassifikationen, blau, rot, und ,schwarz, zu schwer zu passieren wäre. Bereits bei der Auffahrt mit dem Sessellift wurde das Ausmass der ,,Mur» sichtbar. Dabei bot sich auch gleich ein Schauspiel zweier gescheiterter Skifahrer, welche vergeblich nach Halt suchten. 2 Minuten später standen wir vor dem Abgrund. Nach dem erschwerten Einstieg bewältigten wir die Buckelpiste mit 330 Meter Höhendifferenz. Am spätern Nachmittag zeigte sich dann auch die Sonne das erste Mal. Noch bevor sie hinter den Bergen versank, begaben wir uns zurück zu unserer Unterkunft. Diese befand sich in bester Lage, direkt am Pistenrand. Dort wurde natürlich dem Aprés Ski die entsprechende Beachtung geschenkt. Jedoch stellte sich heraus, dass dieses Bergdorf nicht die gewünschten Aprésskilokalitäten bieten kann. Nach dem Aprés Ski bei unserer Unterkunft zogen wir in das Dorf. Dort sassen wir beim Ortsrocker in die Beiz. Unsere Anwesenheit begeisterte diesen jedoch wenig. So kam es, dass unser Nachtessen ,,kandierter Speck mit Frites de Maison,, war. Bei Betrachtung der Kinder-Portionen hielt sich die Begeisterung unserseits dann auch in Grenzen.

Der Freitag begann bereits etwas ruhiger. Bei bestem Schneeregen starteten wir um 08.30 Uhr, zusammen mit 3 Neuankömmlingen, in den zweiten Skitag. Da dem Schneeregen aber plötzlich der gewünschte Anteil Schnee fehlte, waren wir schon vor dem Mittag ,,pflotsch-nass,,. So war es an der Zeit, schnell etwas Trockenes anzuziehen und anschliessend nach Val D’Illiez ins Thermalbad zu fahren. Dort verbrachten wir den ganzen Nachmittag, konnten die Sixpacks und Wampen zur Schau stellen und uns im ,,Beizli,, mit Bier verköstigen. Nach dem Nachtessen in Champery fuhren wir zurück nach Les Crosets. Ein paar Wenige zog es noch ins Nachbarchalet. Dort wurde ein Kellerraum zur Bar umfunktioniert. Bereits den Vorabend liessen wir dort ausklingen. Nicht unbedingt wegen der Gesellschaft der Deutschen Hausbewohner, sondern vielmehr weil wir einfach keine andere Lokalität fanden. Bei Dart, Töggele und Bier endete auch der Freitagabend.

Am Samstag starteten wir in einen weiteren unvergesslichen Skitag. Das Wetter wechselte langsam zu unseren Gunsten. Am Morgen stiess noch Herrenriegeler Nr. 16 zu uns. Mit dieser stattlichen Gruppe fuhren wir unter der Leitung von Skiguide Ueli los. In einer schönen Rundfahrt lernten wir weitere Skiorte wie Champoussin, Morgins und Chatel (F) kennen. Auch die ca. 19’000 km lange flache Talabfahrt von Les Crosets nach Champery und die Mur de Suisse standen wieder auf dem Programm. Am späteren Nachmittag zogen wir uns nach Les Crosets zurück. Auf der Sonnenterasse eines Bergrestaurants konnten wir zusammen bei einer Harasse Bier die letzten Sonnenstrahlen des Tages geniessen. Nachdem wir seinem Glühweinvorrat arg zusetzten, verköstigte uns der Chef unserer Unterkunft, Luc, mit seiner selbstgemachten Lasagne al Pony. Auch diesen Abend liessen wir zuerst bei den Deutschen ausklingen. Unser Party-Guide, Jonas, konnte es aber kaum erwarten, 3 Herrenriegeler ins Schlepptau zu nehmen und in die Bar am anderen Ende des Dorfes zu schleifen. Da es in den Füssen gewaltig kribbelte, wurden dort zur Belustigung der anwesenden Einheimischen verschiedene Tanzstyles vorgeführt.

Am Sonntag war dann Tag der Abreise. Noch ein letztes Mal konnte jeder seine Skifertigkeiten unter Beweis stellen. Wiederum bewältigten wir die nicht enden wollende Talabfahrt nach Champery (wahrscheinlich als Konditionstraining). Bei mehrheitlich guter Sicht verbrachten wir den Tag noch einmal auf den Pisten. Das Wetter schlug keine Kapriolen mehr. Als sich dann auch der letzte Tag langsam dem Ende zuneigte, wuchteten wir uns noch einmal durch die Mur und traten dann am späten Nachmittag die Heimreise an.

Nun können wir wieder auf ein tolles Skiweekend zurückblicken! Besten Dank unserem Skiguide Ueli! Bereits jetzt freuen wir uns auf das Skiweekend 2014 in Kuala Lumpur…